KI in der Arbeitswelt
Revolution durch Künstliche Intelligenz in Unternehmen
Künstliche Intelligenz (KI) durchläuft eine bemerkenswerte Evolution von einer technologischen Neuerung, die primär vom Top-Management wahrgenommen wurde, hin zu einem unverzichtbaren Bestandteil in der Arbeitswelt, erkannt von Mitarbeitern auf allen Ebenen. Dieser Wandel spiegelt sich im ifaa-Trendbarometer „Arbeitswelt“ wider, das aufzeigt, wie KI zunehmend als treibende Kraft für Veränderung und Innovation in verschiedenen Branchen gesehen wird. Trotz hoher Erwartungen hinkt die praktische Umsetzung, insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), hinterher. Ein Grund hierfür könnte der Mangel an praxisnahen Beispielen für den KI-Einsatz in KMU sein, wie Prof. Sascha Stowasser, Direktor des ifaa, betont.
Einigkeit über die Zukunft mit KI
Die aktuelle Befragung des ifaa zeigt, dass das Thema „lernende Systeme & künstliche Intelligenz“ in Bezug auf zukünftige Erwartungen an erster Stelle steht. KI ist bereits im Alltag präsent, sei es durch Sprachprogramme oder die Möglichkeit der Erstellung von Deepfakes. Die universelle Zustimmung unter den Beschäftigten aller Bereiche verdeutlicht die unausweichliche Rolle von KI in der zukünftigen Arbeitswelt.
Die Herausforderung für KMU
KMU stehen vor der besonderen Herausforderung, die Potenziale von KI zu erkennen und zu nutzen. Mit dem kürzlich verabschiedeten, weltweit ersten Gesetz zur Regulierung Künstlicher Intelligenz der EU, dem AI-Act, rücken zudem Fragen der rechtlichen Rahmenbedingungen in den Vordergrund. Die Auswirkungen dieses umfassenden Regelwerks auf die betriebliche Praxis werden von Experten wie Stowasser mit Spannung erwartet.
Prioritäten in Unternehmen: Nachhaltigkeit und Arbeitszufriedenheit
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Mitarbeiterfokus
Neben der Integration von KI-Technologien stehen Unternehmen vor der Aufgabe, den gesetzlichen Anforderungen im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz gerecht zu werden und gleichzeitig flexible Arbeitszeiten, Nachhaltigkeitsmanagement und Arbeitszufriedenheit zu fördern. Diese Aspekte gewinnen insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels an Bedeutung.
Nachhaltigkeitsmanagement gewinnt an Bedeutung
Das Thema Nachhaltigkeitsmanagement erlebt einen Aufschwung, getrieben durch die erweiterte Berichtspflicht (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) in der EU. Seit Anfang 2024 sind geschätzt etwa 15.000 Unternehmen in Deutschland von diesen erweiterten Anforderungen betroffen, was die Dringlichkeit unterstreicht, Nachhaltigkeitsaspekte in die Unternehmensstrategie zu integrieren.
Fazit: KI und Nachhaltigkeit als zentrale Herausforderungen
Unternehmen stehen an der Schwelle zu einer neuen Ära, in der die Nutzung von KI-Technologien und die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards gleichzeitig Priorität haben. Die Erkenntnisse des ifaa-Trendbarometers unterstreichen die Notwendigkeit für Unternehmen, sich diesen Herausforderungen zu stellen und innovative Lösungen zu finden, um in einer sich schnell verändernden Welt wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit praxisnahen Beispielen und klaren rechtlichen Rahmenbedingungen könnten KMU in die Lage versetzt werden, das volle Potenzial von KI auszuschöpfen und einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten.